Description
In der Bergregion Südtirol stellt die intensive Milchviehwirtschaft mit ganzjähriger Stallhaltung der laktierenden Kühe die häufigste Form der Viehwirtschaft dar. Aufgrund der ungünstigen Topographie und der kurzen Vegetationszeit hat die Nutzung der Grünlandflächen als Wiesen eine lange Tradition. Der biologisch arbeitende Innovator beschreitet in beiden Hinsichten unübliche, wenn auch nicht unbedingt neue Wege, in dem er Mutterkühe und Mastrinder, ohne Zukauf von betriebsfremden Futter das halbe Jahr über auf Mähweiden und extensiven Weiden hält.
In den Wintermonaten befinden sich die Tiere im Freilaufstall und erhalten ausschließlich Dürrfutter der eigenen Wiesen.
Die weidetauglichen Rinderrassen werden mit geeigneten Rassen für die Fleischproduktion gekreuzt. Die Beweidung erfolgt aufgrund eines flexiblen Koppelsystems, welches zum Teil mit einer Mähnutzung kombiniert wird.
Diese Art der Viehwirtschaft resultiert in einer Reduzierung der Arbeitszeit während der Sommermonate gegenüber der traditionellen Milchwirtschaft, da die Tiere im Sommer über nicht im Stall, sondern auf der Weide sind.
Das qualitativ hochwertige Fleisch der Tiere wird regional, im Rahmen einer Genossenschaft, vermarktet.
Diese Form der Bewirtschaftung könnte auch für andere kleinstrukturierte Betriebe in Berglagen, die im Nebenerwerb geführt werden, gewinnbringend sein.
Als Voraussetzungen gelten der Perspektivenwechsel von einer umsatzorientierten auf eine einkommensorientierte Strategie, das Vorhandensein der betrieblichen Voraussetzungen (Größe, Topographie, Haltung weidetauglicher Rassen usw.) sowie die bestehende Nachfrage seitens der Kunden für ein saisonal verfügbares, qualitativ hochwertiges Produkt.