Description
Da die Haltung von Milchrindern auf den sehr steilen Futterflächen des 8,5 ha großen Betriebs nicht mehr rentabel war, beschloss Helmut Grossgasteiger im Jahr 2006 die Bewirtschaftung des Hofes umzustellen. Er baute kostengünstig den elterlichen Kuhstall in einen Laufstall um und führte die biologische Weidehaltung von Ziegen ein, um eine Arbeitsentlastung zu erzielen. Da der Absatz der Ziegenmilch schwierig war, beschloss er sich, die Milch am Betrieb zu veredeln und richtete eine Hofkäserei ein.
Die rund 70 Milchziegen der Rasse Weiße Deutsche Edelziege weiden von Mitte April bis Ende Oktober auf der arrondierten, steilen, 4,5 ha großen Mähweide (eine Mahd pro Jahr). Die praktizierte Weideform ist die Standweide. Die restliche Grünlandfläche wird als Wiese mit 2-3 Schnitte pro Jahr genutzt. Zusätzlich zu Gras und Heu der eigenen Flächen erhalten die Ziegen täglich 400 g einer Getreidemischung. Die saisonale Ablammung im Frühjahr führt zu einer Reduktion des Arbeitsaufwandes in den Wintermonaten und somit ermöglicht sie eine Auszeit und Erholung für die Familie.
In der Hofkäserei werden jährlich 30.000 l Milch verarbeitet und gänzlich zu Käse veredelt. Die Vermarktung der saisonal verfügbaren Produkte erfolgt über die Gastronomie, Wiederverkäufer sowie den eigenen Hofladen.
Voraussetzungen für die Weidehaltung sind das Vorhandensein von hofnahen Flächen und das Erlernen des Umgangs mit den Tieren und der Weide. Vor allem in den ersten Jahren ist eine kontinuierliche Nachsaat erforderlich, um die Überführung von Wiesen in Weiden mit einer dichten Grasnarbe zu fördern. Da die Ziegen durch die Weidehaltung einem hohen Parasitendruck ausgesetzt sind, ist eine regelmäßige Entwurmung erforderlich.