Description
In Deutschland und Südtirol ist es nicht üblich, das Graswachstum auf Weiden wöchentlich zu messen. Viele Bauern schätzen ihr Graswachstum mit dem Auge, denn der Nutzen der Messung ist für viele Landwirte nicht offensichtlich. Außerdem gibt es keine Gleichungen für norddeutsche Verhältnisse, die für die Messung von Gras mit Werkzeugen wie Rising Plate Meter oder “Grasshopper” benötigt werden.
Drei Pilotbetriebe in Norddeutschland bestimmten in der letzten Weidesaison einmal pro Woche das Graswachstum mit einfachen Grasscheren. Einer der Bauern sprach über seine Erfahrungen im Rahmen des Cross-Besuchs von LRC (Laimburg Research Center). Der Landwirt erwähnte, dass das Messen von Gras trainiert wurde und dass er seine Messung mit den Augen korrigierte. Es ist wichtig, das Graswachstum in kg TM/ha und nicht in Zentimetern zu bestimmen. Die Daten sind eine solide und objektive Grundlage für die Entscheidungsfindung auf der Weide und im Stall. Informationen über das Graswachstum sind notwendig für die quantitative Festlegung der Ergänzungsfuttermittel im Stall. Außerdem erhält der Landwirt einen guten Überblick über die zeitliche Entwicklung des Grases. Trends können schnell erkannt werden, so dass Managementanpassungen vorgenommen werden können.
Als Nachteile nannte er einen hohen Zeitaufwand für manuelle Messgeräte (Schere, manuelles Plattenmessgerät). Die Daten müssen in einer Datenbank übertragen werden, die derzeit nur in englischer Sprache verfügbar ist. Digitale Werkzeuge wie ein digitales Plattenmessgerät würden höhere Kosten bedeuten. Anhand der Nachteile erklärten die Südtiroler Bauern, dass es kein Verständnis oder keine Akzeptanz der Kollegen für die Messungen gibt.