Description
Auf dem Betrieb Noci in Apulien herrschen in den Sommermonaten sehr hohe Tagestemperaturen. Ursprünglich wurden Tiere des italienischen Braunvieh gehalten, die im Frühjahr bis Herbst weideten und den Winter im Stall verbrachten. Der Landwirt bemerkte bei diesen Kühen Produktions- und Fortpflanzungsprobleme im Zusammenhang mit der Gesundheitsbelastung während der Weidesaison. Dies lag auch an der objektiven Schwierigkeit, die Grünlandproduktion effizient zu nutzen. Geringer Ertrag und Futterwert sowie der Genotyp der Rasse, die sich aber gut für die Beweidung in der rauen Umgebung eignet. In der Tat ist die Region wasserarm und schwer zu bewirtschaften. Hitzestress reduziert zusätzlich die Fruchtbarkeit der Kühe und wirkt sich negativ auf die Produktion und auch auf das Tierwohl aus.
Der Landwirt war nicht in der Lage die Weideproduktion wegen Wassermangel als auch wegen der hohen Investitionen zur Verbesserung der Grünlandproduktivität zu steigern. So kam die Idee auf, eine andere Rasse einzuführen, die in der Lage ist das verfügbaren Gras maximal zu nutzen. Die neu auswählte Rasse war Podolica, eine autochthone Zweinutzungsrasse, die sich besser an diese widrigen Bedingungen anpassen kann und weniger empfindlich gegenüber hohe Temperaturen und raue Umgebung reagiert. Daraus werden weniger Problemen bei der Milchproduktion und Reproduktionstätigkeit erwartet. Diese Tiere sind weniger produktiv als das italienische Braunvieh, aber ihre hochwertige Milch kann für die Produktion von “Caciocavallo Podolico”-Käse verwendet werden. Dieser wiederum kann zu einem höheren Preis verkauft werden, der die geringere Produktion kompensiert. Darüber hinaus erhält die Podolica-Zucht als autochthone Rasse nationale und europäische Subventionen: durch das zusätzliches Einkommen für den Landwirt zur Erhaltung der biologischen Vielfalt und Erhaltung der einheimischen Rasse.
Die betriebsbezogene Vorteile sind:
- Maximierung der Grünlandnutzung mit der autochthonen Rasse Podolica
- Einnahmen aus der Milch, der Fleischproduktion und aus den Subventionen
- Erhaltung der biologischen Vielfalt bei der Aufzucht einheimischer Arten
Die betriebsgezogene Schwierigkeiten sind:
- Schwierigkeiten bei der Steigerung der Milchproduktion
- Schwierigkeiten bei der Verbesserung der Graslandproduktivität