Description
In Belgien werden Fleischrinder während etwa 10 – 12 Monaten in Stallhaltung fast aussschliesslich auf der Grundlage von Mais, Sojamehl und anderem Getreide gemästet. Diese Technik ist sehr kostenintinsiv, jedoch an die verbereitete Rinderrasse angepasst: den blau-weißen Belgier. Beim Kalben ist bei dieser Rasse häufig ein Kaiserschnitt erforderlich. Blau-weiße Belgier sind sehr anfällig für gesundheitliche Probleme und benötigt oft Medikamente. Die Rasse wurde gezüchtet, weil sie bei hohen Anteilen von Kraftfutter in der Ration hohe Zunahmen haben. Große Anteile Kraftfutter bedeuten jedoch wiederum hohe Produktionskosten. In der Vergangenheit war der Schlachtfleischpreis des blau-weiße Belgiers deutlich höher als bei anderen Rinderrassen. In letzter Zeit sanken die Preise für gute Fleischstücke und die gesamte Rentabilität des Systems wurde geringer.
Das Senken der Produktionskosten wäre möglich, indem andere Rassen wie z.B. die Aberdeen Angus gezüchtet werden. Diese Rasse hat geringer Ansprüche, ist weniger anfällig für Krankheiten und in der Lage auch bei grasbasierter Fütterung gute Zunahmen zu erreichen, auch mit nur geringe oder keinen zusätzlichen Kraftfutter. Dies reduziert die Kosten drastisch, während das Fleisch zu einem höheren Preis verkauft wird. Dies insbesondere auch weil es in kurzen und lokalen Vermarktungsketten verkauft wird. Die Aberdeen Angus Rinder können auch im Freien überwintern, z.B. auf sogenannten “Überwinterungspolstern” aus Holzspänen.
Diese neuen Ansätze sind für die belgischen Viehzüchter völlig neu und innovativ. Die neuen Ideen wurden vorgestellt und erklärt und mit Schülern von Landwirtschaftsschulen und Bauern diskutiert. Das Interesse ist groß und regt zu Diskussionen an. Diese Techniken haben in der Tat ein großes Potenzial die Arbeit zu vereinfachen, die Produktionskosten zu senken und das Einkommen zu steigern.
