Description
Im Alter von 10 Jahren wusste Nicolas Braibant, dass er Landwirt sein wollte. Er übernahm den Betrieb und stellte das Produktionssystem komplett um. Da “Tierhaltung wegen des Grundstückspreises leichter zu vergrößern ist als Land”, hat sich die Herde vergrössert (von 200 auf 400 Tiere blau-weiße Belgier innerhalb 12 Jahren). Auch die Zucht wurde intensiviert. Sie war stark unter Druck (Krankheiten und häufige Kaiserschnitte) und glänze nicht mit guten wirtschaftlichen Ergebnissen. Im Jahr 1996 kam dann die BSE-Krise nach Europa, was das Bild der Landwirte in ein schlechtes Licht rücken lies. Nicolas gründete die erste Metzgerei auf dem Bauernhof und verbesserte so seine finanzielle Unabhängigkeit. Auch im Jahr 2000 drängen die Gesundheitsprobleme der blau-weißen-Belgier-Rinder auf weitere Veränderungen. Nach und nach entwickelte sich die Herde zu einer rustikalen Blonde d’Aquitaine (BA) Herde. Das Fleisch wird von den gut 3´000 Kunden der Metzgerei sehr geschätzt. Die neue Rasse ist nicht bösartig, aber wilder. Auch diese Rasse hat Mühe mit den Atemwegen wie der blau-weiße-Belgier. Das Geheimnis für ausgezeichnetes Fleisch ist laut Braibant eine gute Mast und eine ausreichend lange Aufzucht.
Ab 2007 wurde durch den Austritt eines Arbeitnehmers schrittweise eine neue Veränderung herbeigeführt: Nicolas musste effizienter arbeiten, übte sich in Reflexion und dachte über einen Methodenwechsel nach: “Warum pflügen wir? Weil es schon immer so praktiziert wurde?” Es ist ein Umdenken, bei dem es besser zu sein scheint, mit der Natur zusammen zu arbeiten und nicht gegen sie. Das es funktioniert, spiegelt sich in den verschiedenen Techniken der Bodenbearbeitung und -behandlung, den Bodenschutztechniken und der Agrarökologie wider. Dank einer sehr vorsichtigen Vorgehensweise hat Nicolas große Fehler vermieden. Vor dem Wintereinbruch pflügt Nicolas nicht mehr. Was wird es in Zukunft? “Wir müssen uns weiter entwickeln. Neugierigig sein, einander begegnen und uns hinterfragen, bei dem was wir tun.”